Lasergravur in Kunststoffe
Laserbeschriftung und Lasergravur von Kunststoffen
Die meisten Kunststoffe lassen sich sehr gut Lasergravieren und auch Laserschneiden. Die wichtigste Regel vorab ist – um welchen Kunststoff handelt es sich – welche Bestandteile sind darin enthalten.
Das Lasergravieren von Materialien welche Chlor oder Fluide enthalten ist nicht zu empfehlen. Beim verdampfen durch die Laser Anwendung können hoch giftige Gase entstehen. Auch das freisetzen von Säure ist möglich und kann zudem die Lasermaschine durch Korrosion beschädigen.
Eine Abschließende Liste gravierbarer Kunststoffe zu erarbeiten ist schwierig.
Die Forschung kennt keinen Stopp, Stillstand ist nun mal Rückstand!
Besonders in den letzten Jahren kamen immer wieder Neue Technische Kunststoffe auf den Markt. So gibt es zum Beispiel den Hochleistungs-Kunststoffe „PEEK“ .
Modifiziert wird dieser Kunststoff durch Beimischung von Teflon, Glasfaser oder Graphit. Das Ergebnis ist ein harter und widerstandsfähiger Kunststoff, welcher durchwegs mit Metallen verglichen wird bei wesentlich geringerem Gewicht.
Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere
Kunststoffe lassen sich einfärben, mischen, biegen, spritzgießen, bedrucken, mechanisch Bearbeiten und Lasergravieren. Auch das Kunststoffschweißen von verschiedenfarbigen Platten ist möglich, sofern die Platten aus dem gleichen Kunststoff sind.
Thermoplaste sind Kunststoffe die sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lassen, diese sind somit auch schweißbar. Wird das Material jedoch überhitzt, zersetzt sich dieses und wird unbrauchbar.
Duroplaste lassen sich nur einmal in Form bringen. Das Gehäuse von einer Hand-Bohrmaschine oder ein Kunststoffprofil wird durch das Spritzen in eine Form bzw. durch Strangpressen hergestellt. Ein erneutes verformen durch Hitze ist nicht mehr möglich. Beim versuch des Biegens würde dieses einfach brechen.
Elastomere sind einfach gesagt Kunststoffe die sich elastisch verformen lassen und wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren. Das sind z.B. weiche Teile wie Gummibänder, Dichtungen, Reifen, Silikonbänder.
Laserbeschriftung durch Verdampfen
Die Energie der Laserröhre wird so eingestellt, dass sich eine leichte Vertiefung (durch verdampfen) im Teil ergibt.
Diese Kunststoffgravur besticht durch ihre Dauerhaftigkeit gegenüber dem bedrucken, lackieren oder bekleben.
Laserbeschriftung durch Farbumschlag
Unter Farbumschlag verstehen wir die Farbliche Veränderung des Materials beim Lasern. Ein möglicher Farbumschlag hängt dabei von der Wellenlänge der Laserstrahlung ab und dem Material selbst.
Die Laserstrahlung vom Faserlaser dringt in den Kunststoff ein und wird von Farbpigmenten absorbiert. Das Ergebnis ist ein teilweise sehr kontrastreicher Farbumschlag wie z.B. bei POM schwarz – die Gravur wird weiß.
Laserbeschriftung durch Farbabtrag
Bei zweifarbigen Materialien wird die oberste Schicht abgetragen und das Grundmaterial somit freigelegt. Sehr gut ist das bei Schildern zu erkennen.
Im Fahrzeugbau werden die Bedienelementen wie Wippenschalter und Kontrolldisplays schon im Produktionsprozess mit einem Lack überzogen. Anschließend erfolgt der Lack abtragen in Form der gewünschten Symbole und Zeichen. Beim späteren hinterleuchten des Schalters kommt nur Licht an der gravierten Stelle durch und lässt das Symbol leuchten. Dies wird als Tag-Nacht Design bezeichnet.
Laserbeschriftung durch Aufschäumen
Es gibt Kunststoffe bei denen nur durch das Aufschäumen eine sichtbare Gravur möglich ist. Dabei wird das Material durch den Laser aufgebrochen und es bilden sich
Luftblasen unter der Oberfläche. Die Lasergravur wird somit erhaben, rau und eher grob pixelig. Wir empfehlen das gravieren dieser Kunststoffe nicht, denn es ist oftmals kein zufrieden stellendes Ergebnis erreichbar. Auf Kunden Wunsch sind wir für Gravur Versuche offen und finden evtl. doch einen guten Kompromiss zwischen Erkennbarkeit und Haptik.